Kilometerstand 181.879Tagezähler 1.588 (7 Tage)
Zuerst wieder ein Bild von einem Stellplatz und einem Essen.
Seit dem 30.März sind wir also in Argentinien unterwegs. Die Landschaft im Norden bietet mit den Bergen und den verschiedenen Farben einen Höhepunkt nach dem andern. Wieder können die Bilder nur einen kleinen Einblick vermitteln was wir in Natura sehen durften. Dann fast unerwartet für uns ändert sich die Landschaft schlagartig. Ohne es wirklich zu bemerken sind wir aus der Höhe der Anden in eine unglaublich weite Ebene eingedrungen. Keine Berge mehr nur Wiesenlandschaft soweit das Auge reicht, und die Straße geht schnurgerade ohne Kurve. Wir sind auch nur noch auf 500 Meter Seehöhe. Der Walter schnurrt wie ein Kätzchen und man kann fast merken wie gut es ihm tut endlich wieder normal Luft zu bekommen. Uns übrigens auch, wir waren zwar mittlerweile gut an die Höhe angepasst aber mehr Sauerstoff in der Luft tut uns auch gut. In 3 Hops haben wir die Entfernung nach Puerto Rico überwunden und unsere Freunde Christina und Siso haben uns bei der Ortseinfahrt mit einer Argentinischen Fahne begrüßt. Welch ein Empfang. Schnell war uns klar das wir hier einige Zeit mehr verbringen werden, denn Christina hat uns einen Plan gezeigt wann wir wen der Verwandten und Freunde hier besuchen dürfen. Am ersten Abend gingen wir noch in eine Pizzeria aber seitdem, (3 Tage) werden wir immer zu einem Mittag oder Abendessen oder beidem eingeladen. Wir fühlen uns wie VIP’s. Der Erste stopp war also bei Jean und Jacinta, sie haben ein Holzschläger Unternehmen und haben selber auch 25 Hektar Land. 2 unglaublich nette Menschen. Zusammen sind wir zu einem Wasserfall gefahren und haben dort einen wunderbaren Tag verbracht. Es wurde gegrillt und wir bekamen einen Einblick in das Leben in Argentinien. Obwohl die wirtschaftliche Lage im Land mehr als angespannt ist, lassen sich die Menschen die Lebensfreude nicht nehmen. Zum Vergleich: vor noch nicht allzu langer Zeit war der Wechselkurs zwischen USD und Peso 1 zu 1, jetzt bekommt man für 1 USD , 1000 Peso das durchschnittliche Einkommen lag bei 1800 USD und jetzt bei 400USD. Also man kann sehen das es sehr schwierig ist mit dem Einkommen hier auszukommen. Trotzdem sind die Menschen so was von herzlich und offen, dass uns nur zu hoffen bleibt das es hier bald wieder besser wird. Gestern hat mich Jean dann eingeladen ihn bei seiner Arbeit zu begleiten. Für mich ein echtes Erlebnis. Wir haben Holz geladen und es zu einem Sägewerk geliefert. Jacinta , Christina und Sonja haben in der zwischen Zeit für das Mittagessen gesorgt und als die Arbeit getan war konnten wir uns einfach zum Tisch setzten. Und das Essen war köstlich!! Die Menschen die hier am Land leben sind fast ausschließlich Selbstversorger. Rinder, Schweine und Hühner und Obst und Gemüse wird alles selbst hier gezogen und verarbeitet. Das kann man auch schmecken. Die Einkünfte der Bauern halten sich aber sehr in Grenzen. Das Jahres Einkommen liegt bei ungefähr 20.000 USD und das macht es für viele sehr schwer. Reisen so wie wir das gewöhnt sind ist für viele einfach nicht möglich!! Glücklicher weise stimmen sie aber mit uns überein dass das Leven schön ist!!!Am Nachmittag haben wir dann noch eine Stärke Fabrik besucht. Es wird hier die Tapioka Pflanze angebaut die man auch essen kann aber zum Großteil werden aus den Wurzeln , Maniok,
Stärkemehl erzeugt. Für uns wieder ein Erlebnis denn so etwas haben wir noch nie gesehen. Zum Abschluss gab es gestern Abend noch eine Dinner Einladung bei Christinas Cousine Lucy und deren Mann Mario. Wieder zwei total nette Menschen und wie haben den Abend alle total genossen. Hier gibt es übrigens sogenannte Kolonien Deutsche, Schweizer , Ukrainer und Russen haben sich hier angesiedelt und ihre Sprache behalten. Wir kommen hier also mit Deutsch ohne Probleme zurecht. Russen und Ukrainer leben hier übrigens als eine Kolonie in Frieden zusammen. Das Wetter hat sich auch geändert wir sind wieder im Warmen gelandet. Am Tag immer über 30 Grad , zum Glück kühlt es am Abend dann doch gut ab und wir haben keine Probleme beim Schlafen. Es ist ja Herbst hier und bis wir wieder nach Hause fliegen wir der Winter hier sein. Die Argentinier sagen uns allerdings das es seit einiger Zeit immer länger dauert dass das Wetter abkühlt. Auch hier ist der Klimawandel deutlich spürbar, vor allem bei den Bäumen die auf Grund der Trockenheit bereits oft zu Grunde gehen. Heute gibt’s einen Rasttag und ich kann endlich den Blog schreiben. Am Abend gibt es noch eine Einladung von Andrea und Rafal, das sind die Vermieter bei denen Christina und Siso wohnen, und wir dürfen vor dem Haus Parken und haben Strom und Wasser und ihr Wifi bekommen. Danke an dieser Stelle an alle die uns bewirten und mit offenen Armen aufnehmen, es muss nochmal sein: Das Leben ist schön!