Der Walter steht seelenruhig am Parkplatz/Campingplatz vom Kaffeehaus Chuasinayi und hat wohlverdiente Pause!
Zuerst aber wieder ein Bild vom Essen und vom Stellplatz.
Am Samstag haben wir für die nächste Woche einen Spanischkurs hier buchen können. Einzelunterricht von 9 bis 12 mit Nachmittagsprogramm(welches werden wir dann schrieben) und Pause mit Snacks für jeweils €100. Morgen geht es los! Wir sind gespannt und freuen uns schon sehr. Am Nachmittag hat uns dann der Besitzer vom Camping/Kaffee zu seiner Plantage mitgenommen. Der Kaffee aus der Region am Atitlan See ist etwas ganz besonderes. Das Klima aber vor allem der Vulkan Boden ergibt einen Kombination der dem Kaffee wirklich gut tut. Wiliams, so heißt der Besitzer, hat uns alles erklärt, was es braucht damit wir einen Tasse Kaffee genießen können. In der Früh werden die Bohnen handgelesen. Die gesamt Produktion liegt hier bei 2000kg im Jahr. Geerntet wird von November bis April. Die Haupternte ist im Jänner und Februar. Dann tragen die Pflanzen die meisten Bohnen. Ab März setzen sie schon wieder Blühten an ,die dann am November reif sind. Die morgentliche Ernte ist meistens um 11 Uhr vorbei , da es dann einfach zu heiß wird um weiter zu arbeiten. Am Nachmittag werden dann die Bohnen zuerst von der Schale befreit und dann in Beton Becken mit Wasser vermischt um für die nächsten 3 Tage zu fermentieren. Danach werden die Bohnen gewaschen und Sonnengetrocknet. Die Pflanzen tragen die ersten Bohnen nach 3 Jahren und werden alle 6 Jahre wieder ganz zurück geschnitten, um dann wieder in 3 Jahren für die nächsten 6 Jahre Bohnen zu produzieren. Nach dem Trocknen werden die Bohnen entweder zum Export in 50 Kg Säcke abgefüllt, oder Williams röstet sie für den Eigenverbrauch in seinem Kaffeehaus. Kleine Mengen kann man auch direkt von ihm kaufen. Die Sorte ist übrigens Arabica und ist wohl die beste Sorte die es gibt. Der Kaffee schmeckt übrigens hervorragend!! Alles in allem hat Williams 4 Personen zur Ernte, 4 Personen zur Weiterverarbeitung und 2 Personen im Kaffeehaus angestellt. Er und sein Vater sind natürlich rund um die Uhr auch voll am Arbeiten. Vor allem das Rösten lässt sich Williams nicht nehmen. Darin liegt ja dann auch die Meisterschaft der Kaffee Produktion. Alles wird hier händisch erledigt, und der Grad der Röstung liegt einfach in seinen Erfahrungswerten. Ein langer Weg bis es dann heißen kann, der Kaffee ist fertig was zwar sehr zärtlich klingt aber mit einem riesen Aufwand vorher einhergeht!! Gestern sind wir dann in den Nachbarort, San Juan, spaziert. Am See gibt es einige malerisch gelegen Orte und San Juan zählt sicher dazu. Wir haben die Straße mit den Schirmen besucht, die mit Souvenir Geschäften gesäumt ist. In einer Seitenstraße haben wir dann einen Baumwollspinnerei und Weberei besucht. Viele der Produktionen sind in Koopartiven zusammengefasst, auch die Spinnerei/Weberei ist eine Kooperative von 24 Damen. Einige haben Dienst um die Produktion zu erklären. Die Baumwolle wird zuerst für 10 Minuten mit 2 Holzknüppel gedroschen und von Samenresten bereit und dann versponnen. Mit verschieden Pflanzenauszügen gefärbt um dann in kleinen und großen Webstühlen zu Decken verwoben zu werden. Einige Decken werden danach noch kunstfertig bestickt. Die Farben sind unglaublich strahlend und weil daraus auch die traditionellen Röcke und Blusen gefertigt werden ergibt sich ein sehr buntes Treiben auf den Straßen. Was wir auch gelernt haben, Rock, Bluse und Gürtel kann man bereits um 20 Euro kaufen, aber es geht bis zu 200 Euro für die selbe Ausstattung. Der Unterschied ist, dass die billigen Stücke second Handware sind!! Und die Teurere eben neu!! Auf den Märkten gibt es fast nur Second Handware. Die ist sehr schön aber eben nicht neu! Das Handeln ist hier wirklich ein MUSS!! Als Richtwert: ein angemessener Preis liegt bei der Hälfte des ersten Vorschlages des Verkäufers. Erzielen kann man den aber nur wenn das erste Gegenangebot bei 30% vom ersten Vorschlag liegt, damit man sich bei der Hälfte treffen kann. Wir sind ja immer noch lernfähig LOL! Das Treiben in San Juan war wunderschön und wir haben den Ausflug sehr genossen. Heute machen wir Pause und gehen in ein Thermalbad dass es hier gibt. Ab Morgen drücken wir dann wieder die Schulbank. Ich hätte mir nie gedacht das ich mich mal auf „Schule“ freue aber es ist so und ja: Das Leben ist schön!